
David hatte noch nie einen Ork gesehen, auch keins von den Tieren auf denen sie ritten, er hatte bisher nur von ihnen gehört. Diese Orks waren riesige, muskelbepackte, grüne, menschenähnliche, aber grobe Wesen. Alle trugen Helme mit Fangzähnen von Tieren geschmückt und kurze Hosen, aber nichts was ihren Oberkörper verdecken oder schützen würde. An ihren Gürteln hingen meist riesige Äxte, der eine oder andere trug auch ein mächtiges Schwert oder Beil.
Damit waren Davids schlimmste Befürchtungen wahr geworden, nur das er noch lebte. Damit das auch noch länger so blieb, zog er sich bald wieder langsam zurück. Aber er konnte es nicht glauben, Orks hier? Soweit weg von der Front? Was war passiert? Hatten sie den Krieg nun doch im Eiltempo gewonnen, oder war das nur ein Spähtrupp? Für einen Spähtrupp waren es aber zu viele, es schien David eher wie ein Teil einer Armee. Mit dem Auftrag auch noch, die entlegensten Dörfer einzunehmen wie Bala? Ihm wurde Flau im Magen, wenn er daran dachte, dass die Orks gesiegt hätten. Aber komischerweise verspürte er keine große Angst in diesem Moment, er war eher geschockt und neugierig und nahm sich daher vor den Orks zu folgen. David versteckte sich noch wenige Stunden in sicherer Entfernung von der Armee und danach heftete er sich an ihre Fersen.
David schlich langsam hinter der Armee her. Ihm kam es vor, als träumte er. Schon alleine die Vielzahl an unterschiedlichen Geschöpfen und vor allem die Orks, ließen ihn an einen Traum denken, den er einmal vor langer Zeit gehabt hatte. In diesem Traum waren auch Orks vorgekommen, nur so wie er sie sich vorgestellt hatte, mit riesigen, scharfen Zähnen wie Raubtiere und Gesichtern wie Dämonen. Er hatte vieles schlechtes über Orks gehört, und seine Amme hatten ihm als Kind immer Geschichten über die grausamen, Kinder fressenden Orks erzählt. So waren auch diese Albträume gewesen. Schrecklich mit monsterhaften Orks und ihre Reittiere waren im Traum immer Skelett-Pferde gewesen. Die Wirklichkeit sah natürlich anders aus, aber es war ein Spektakel. So etwas hatte David in seiner kleinen Welt noch nie gesehen. David hatte noch nie eine Armee gesehen, geschweige denn eine so eindrucksvolle. Fast gewann er so etwas wie Sympathie für die Orks, wie sie auf ihren Raubtieren und stolzen Pferden saßen. Ihre riesigen Waffen, die sie trugen, als wären sie federleicht und ihre Disziplin. Sie schienen ihm nicht mehr wie grausame Ungeheuer, wie sie in Reihe und Glied und im Gleichschritt marschierten. Aber ein grauenvoller Gegner im Kampf waren sie bestimmt. Somit graute David auch davor, was er vom Rest des Landes hören würde. Und vor allem graute ihm davor, was geschehen würde, sobald die Orks sein Heimatdorf Bala erreichten.
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